Wasser, Wasser und Wasser

Wasser 1: Klimawandel und Wasser

Wir leben in einer Gegend Norddeutschlands in der es im Verhältnis zu anderen Gebieten viel Wasser gibt, sowohl in Form von Flüssen und Bächen und auch in Form von Niederschlägen. Die Änderung der klimatischen Verhältnisse führen allerdings zu heißen Sommern und in der Regel zu warmen Wintern. Der fehlende Niederschlag und die warmen Sommer der letzten Jahre führten zu leeren Bächen, zum Versiegen des Grundwassers und trockenen Feldern und Wiesen.

Wasser 2: Wasser für die Anwohner

Wie sangen die Bremer Peheiros früher einmal, Wasser ist zum Waschen da, Wasser braucht das liebe Vieh… In Zeiten, sollte sich das Klima weiter verändern, müssen die Menschen sich neue Strategien überlegen für andere Formen der Wassernutzung, um nicht leichtfertig in Not zu geraten. In der Regel haben Politiker diese Aufgabe im Zusammenarbeit mit den Wasserwerken, deren Betreibern, für zukunftsfähige Modelle der Resource Wasser zu sorgen. Die Aufgabe der Politiker als Vertreter der Bevölkerung, also aller Menschen, sollte es sein, nicht für sich oder die Partei einzusetzen, sondern für die gesamte Bevölkerung, insbesonders gilt dies für die gewählten Vertreter im Amt.

Wasser 3: Wasser in der Region

Die Quellen im nördlichen Bereich des Landkreis Diepholz waren und sind ausreichend für die Anwohner der fünf Gemeinden Weyhe, Stuhr, Syke, Bruchhausen-Vilsen und Thedinghausen. In vielen Köpfen kommt das Wasser immer noch aus dem Harz, die Harzwasserleitung. Es gibt die Harzwasserwerke, deren Rechtsgrundlagen 1996 geändert wurden und parallel dazu einzelne Wasserwerke und Wasserverbände in den Regionen, die aber zu der „Muttergesellschaft“ gehören. Das sind relativ komplizierte rechtliche Strukturen. Vereinfacht gesagt, lieferte früher die Harzwasserleitung Wasser nach Bremen, so reicht heute die Versorgung aus dem Harz nur noch bis zur nächsten größeren Gemeinde/Stadt. Danach kommen die nächsten örtlichen Wasserwerke, die die folgenden Gemeinden/Städte versorgen. Der nördlichste zu versorgende Punkt ist die Stadtgemeinde Bremen, die hauptsächlich aus dem Wasserwerk Ristedt versorgt wird. Diese vertragliche Lieferung wurde durch die Vertreter im Aufsichtsrat „abgesegnet“, bzw beschlossen. Gleichermaßen sind die Gesellschafter der Harzwasserwerke Wirtschaftsbetriebe der Versorgungswirtschaft, Bürgermeister, Vertreter der Landwirtschaft, Elektrokonzerne und die Stadt Bremen.

Wasser 4.: Wasserförderung, das gute Geld und läuft das alles richtig korrekt?

Suchen Sie einmal im Internet nach den finanziellen Grundlage für das Wasser. Werden Sie gut darüber informiert? Ich denke, NEIN ! Ich fand einige Aussagen bei den Harzwasserwerke, bei den handelnden Personen und deren öffentlichen Aussagen, meist in Form von Leserbriefen. Einige Beispiele:

Die Tagesförderung soll im Wasserwerk Ristedt 93 000 m3 im Jahr sein. Zum Vergleich zu Liebenau mit 18000 m3 pro Tag. Die Jahresförderung in Ristedt darf maximal 20 Mio m3 pro Jahr nicht überschreiten.

Die konkrete Wasserentnahme-Gebühr des Landes Niedersachsen konnte von mir nicht gefunden werden. Ebenso sind keine Beteiligungszahlen der Gemeinden am Harzwasserwerk und an den rechtlich eigenständigen Wasserwerken zu finden. Es wird damit argumentiert, dass die Wasserwerke in Niedersachsen führend in der „Privatisierung“ seien und besonders werden die Harzwasserwerke als Musterbeispiel für die Privatisierung genannt. Die Personen, die meist im Auftrag der Öffentlichkeit genannt werden, um eine gewisse Aufsicht über ihre Firmen zu führen, geben der Öffentlichkeit kaum oder nur wenn es nicht anders gehen sollte Auskunft über „ihre“ Wasserwerke. So als Beispiel im Dezember 2020 der Geschäftsführer des Wasserwerk Ristedt/Vorgeest und die Aufsichtsratsvorsitzende „Die Zukunftssicherung einer stabilen Trinkwasserversorgung macht die Preisanhebung unumgänglich“. Gemeint waren die Sanierung der Leitungen und nicht etwa der größte Posten, die Erhöhung der Wasserentnahmegebühr des Landes Niedersachsen (der Solidarbeitrag für den Naturschutz in Niedersachsen). Geschäftsführer und Aufsichtsrat erhalten selbstverständlich angemessene Vergütungen für ihre Aufgaben. Das ist eine Selbstverständlichkeit in privat geführten Unternehmen. Ohnehin ist es mehr als Glaubhaft, wenn gesagt wird, dass der Anschluß von Syke an das Wasserwerk Ristedt/Vorgeest nicht ohne eine hohe Investition getätigt werden könne, die Glaubhaftigkeit wird insbesondere durch das Sponsoring des Freibades Syke durch die Harzwasserwerke belegt, sie liefern für das Bad am Rande von Syke kostenloses Wasser aus dem Wasserwerk Ristedt/Vorgeest!

Wasser 5: Hochwasser in Weyhe

Nach zu warmen Temperaturen im Sommer 2023 (die höchsten in Norddeutschland) kamen die riesigen Niederschläge, die Flüsse und kleinere Bäche zu großen Seeflächen machten. Deiche oder was man dafür hielt saugten sich voller Wasser und drohten teilweise zu brechen, Flussläufe waren nicht mehr an ihren alten Umrissen erkennbar.

War eine solche kritische Lage erkennbar?

Schon die Flutwelle im Ahrtal ließen solche Vermutungen zu, obwohl niemand Zeitpunkt oder Umfang voraussehen konnte. Im Nachhinein wurde offiziell gesagt, man habe alles getan, um eine Katastrophe zu verhindern. Aber verhält es sich wirklich so?

Wir wissen seit längerer Zeit, dass die Begradigung von kleineren Flussläufen zwar die Wassermassen schneller abführen sollen, aber mit diesen Maßnahmen wird eigentlich nur erreicht, dass die Felder und Wiesen entfeuchtet werden und ertragreicher sind.

Es gibt auch Finanzierungsprogramme des Landes und der EU, die auch kleinere Gemeinden in die Lage versetzen zum Hochwasser langfristige Vorsorge zu treffen. Man muss es natürlich auch wollen! Damit sollen die Begradigung rückgängig gemacht werden, also Flussläufe zum mäandrieren gebracht werden und der ursprüngliche Zustand wieder hergestellt werden. Das ganze kostet zwar auch viel Geld, aber das müsste den Kommunalpolitikern auch Wert sein. Wenn damit auch die Bürger geschützt werden. In manchen Gebieten wurden von der Gemeinde auch schon zu früheren Zeiten die Auflage gemacht keine Keller errichten zu lassen.