Weyhe-Melchiorshausen. Bereits im Jahr 2014 hat die Gemeinde Weyhe eine circa zehn Hektar große Fläche südlich der Straße Hinter dem Felde in Melchiorshausen erworben. Das Ziel: die Melchiorshauser Fuhren mit dem Waldstück am Böttchers Moor zu verbinden. Das Problem: „Die Fläche war relativ quadratisch“, berichtet Ulf Panten, Umweltbeauftragter im Weyher Rathaus. Eine direkte Verbindung mit den genannten Arealen war daher so nicht möglich. Die Lösung: Verschiedene Tausche mit privaten Besitzern, um eine Fläche in der gewünschten Form zu erhalten. Das hat nun funktioniert, das Areal sei so groß wie die ursprüngliche Fläche. Die Gemeinde und die Weyher Ortsgruppe des Nabu pflanzten im vergangenen Jahr dort bereits eine Obstwiese. Nun planen die Verantwortlichen ein weiteres Projekt, um die Fläche ökologisch aufzuwerten.
„Wir suchen Baumpaten“, teilt Panten mit. Denn auf einem Teil der östlichen Fläche sollen Eichen gepflanzt werden – und zwar 100 Stück. „Wir stellen die Bäume kostenlos zur Verfügung“, teilt der Umweltbeauftragte dafür mit. So soll ein lichter Eichenwald entstehen. Licht deshalb, da sich zwischen den Bäumen weitere Flora – neben Gras und Kräutern auch sogenannte Pioniergehölze wie Weiden oder Birken – ausbreiten soll. „Aber das geschieht von selbst, da müssen wir nicht nachhelfen“, sagt Panten. Für die Eichen allerdings möchte man die Einwohner ins Boot holen.
Angesprochen werden sollen mit der Aktion alle Interessierten, die gerne für jemanden einen Baum pflanzen möchten. „Das wird kein Babywald“, stellt der Umweltbeauftragte klar. Bei einem Babywald, wie es ihn zum Beispiel in Stuhr gibt, werden Bäume speziell für Neugeborene gepflanzt. Bei dieser Aktion allerdings könnten zum Beispiel ebenso die Großeltern anlässlich der Konfirmation ihres Enkels einen Baum pflanzen, wie auch Angehörige, die ein Zeichen für einen Hinterbliebenen setzen wollen. Weitere Verpflichtungen gehen mit der Übernahme der Patenschaft nicht einher. „Wir veranstalten eine Pflanzaktion, wo jeder seinen Baum einsetzt“, sagt Panten. Darüber hinaus stehe es jedem frei, seine Eiche zu besuchen und bei Bedarf auch zu gießen, „aber wir von der Gemeinde kümmern uns darum“, verspricht er. Wer möchte, könne auch beim Vorbereiten der Flächen, bei der Anlieferung und Verteilung der Bäume helfen. Für die Paten gebe es eine Urkunde, weitere Informationen zur ökologischen Bedeutung und einen Plan, wo der eigene Baum zu finden ist. Eine Plakette an den Eichen selbst ist vonseiten der Verwaltung aber nicht geplant. „Nach wenigen Jahren ist die nicht mehr zu sehen“, begründet Panten das mit dem Wachstum der Bäume. Wer eine solche Tafel allerdings selbst anbringen möchte, könne das an seinem Exemplar tun, ergänzt er.
Die Eichen, genauer: die Traubeneichen, werden gestellt, um die vorherrschende Art in diesem Areal klar vorzugeben. „Früher hat es oft Eichenwälder gegeben“, informiert Panten. Die Buche habe sie aber an vielen Stellen verdrängt. Daher haben die Setzlinge auch etwas „Vorsprung“ im Wachstum erhalten. Die Fläche soll zu den Rändern hin „auslaufen“, den Abschluss werden daher laut Plan kleine Bäume, Sträucher und Gras bilden.
Wenn das Gebiet in drei Jahren in Gänze bepflanzt wurde, wird es laut Panten möglich sein, von dem Waldstück an der Böttcherei durch eine insgesamt 70 Hektar große Waldfläche bis an den südlichen Rand der Melchiorshauser Fuhren zu spazieren. Gleichzeitig soll das Areal wildlebenden Tieren als Rückzugsort dienen. „Das Ganze wird ökologisch sehr hochwertig“, ist der Umweltbeauftragte überzeugt. Das, und ausreichender Platz zwischen den Bäumen, fehle heutzutage vielfach. Auch deshalb sind die Verantwortlichen auf genügend Raum zwischen den Setzlingen bedacht: „Damit wir nicht in ein paar Jahren durchforsten müssen“, sagt Panten.
Die Pflanzaktion findet am Sonnabend, 24. November, ab 11 Uhr statt und ist für insgesamt rund zwei Stunden eingeplant. Um für ausreichend Platz für die Paten und deren Angehörige zu sorgen, ist nach Angaben von Panten angedacht, nacheinander je 25 Pflanzwillige plus Familie einzuladen. „Wir werden das staffeln“, erklärt er. Weitere Informationen gebe es für die Paten aber noch etwa zwei Wochen vorher.
Wer eine Eiche pflanzen möchte, kann sich im Rathaus bei Christina Mielke oder Ulf Panten anmelden. Mielke ist telefonisch erreichbar unter der Nummer 0 42 03 / 71 -1 44 oder per E-Mail an mielke@weyhe.de. Panten hat die Telefonnummer 0 42 03 / 71 -1 00 und die E-Mail-Adresse u.panten@weyhe.de. Für die Pflanzaktion sind ein Spaten und ausreichend „Manpower“ mitzubringen, wie Panten betont.
